Gleich zwei Spitzenunternehmen des internationalen Maschinen- und Anlagenbaus unterstützen die Städtische Gesamtschule Oelde bei der Berufsorientierung: GEA sowie die Haver & Boecker oHG. Am 14. März wurde die bereits bestehende Zusammenarbeit von Schule und Unternehmen durch die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung im Projekt „Partnerschaft Schule-Betrieb“ der IHK Nord Westfalen offiziell besiegelt. Damit steigt die Zahl der IHK-Kooperationen im Kreis Warendorf auf 60.
Hauptziel der IHK-Initiative „Partnerschaft Schule-Betrieb“ ist es, die Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung sowie die Unternehmen bei der Sicherung des Fachkräftenachwuchses zu unterstützen. „Indem sich Schulen und Unternehmen gemeinsam für eine praxisnahe Berufsorientierung stark machen, erfahren die jungen Leute, wie zukunftsfähig, spannend und vielfältig das Ausbildungsangebot in der Region ist,“ erklärt IHK-Projektmitarbeiterin Melanie Vennemann.
Haver & Boecker ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit Hauptsitz in Oelde. Das Unternehmen ist zum einen spezialisiert auf die Herstellung von Drahtgewebe und technischen Drahtgewebeprodukten. Zum anderen produziert Haver & Boecker Maschinen und Anlagen zur Aufbereitung und zum Transportieren, Lagern, Mischen, Abfüllen, Verpacken, Palettieren und Verladen von Schüttgütern. Gemeinsam mit über 50 Tochterunternehmen und 150 Vertretungen auf allen fünf Kontinenten ist Haver & Boecker weltweit mit rund 2.950 Mitarbeitenden tätig.
Shane Homeyard, Ausbildungsleiter bei Haver & Boecker, sieht in der Kooperation angesichts des spürbaren Fachkräftemangels, Chancen für das Unternehmen: „Für Haver & Boecker ist die Zusammenarbeit mit der Schule ein wichtiger Baustein in der Fachkräftesicherung. So können wir Schülerinnen und Schüler abseits von klassischen Bewerbungsverfahren kennenlernen und uns auch bei ihnen als möglicher Arbeitgeber ins Gespräch bringen.“ Mit den Kooperationen sollen Jugendliche nicht nur für den direkten Berufsstart nach der Schule, sondern auch für das Unternehmen begeistert werden, erklärt Homeyard.
Auch Ralph Hackelbörger, Ausbildungsleiter bei GEA in Oelde, unterstreicht die Notwendigkeit, Nachwuchskräften zu zeigen, dass sie gesucht und gebraucht werden: „Gerade in der Corona-Krise haben wir gemerkt, wie wichtig es ist, junge Menschen so früh wie möglich zu informieren, indem man offensiv auf sie zugeht. Als einer der Technologieführer in unserer Branche sind wir immer auf der Suche nach talentierten und motivierten Jugendlichen, die wir ausbilden und fördern können. Mit ihnen kann sich unser Unternehmen nachhaltig weiterentwickeln.“
GEA ist weltweit einer der größten Systemanbieter für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie. Der international tätige Technologiekonzern fokussiert sich dabei auf Maschinen und Anlagen sowie auf anspruchsvolle Prozesstechnik, Komponenten und Servicedienstleistungen. Mit mehr als 18.000 Beschäftigten weltweit generierte der Konzern im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von mehr als 4,7 Milliarden Euro. Größter GEA-Standort ist Oelde. Hier bildet das Unternehmen rund 180 junge Menschen in 16 Berufen und dualen Studiengängen aus.
Im IHK-Projekt „Partnerschaft Schule-Betrieb“ bieten die Unternehmen den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Betriebspraktika an, um ihnen Einblicke in die Arbeitsweise des Betriebes zu ermöglichen und betriebspraktische Grundkenntnisse zu vermitteln. Außerdem gehen Fachkräfte der Unternehmen in die Schulklassen, stellen Ausbildungsberufe vor und beteiligen sich an den Informationsabenden der Schulen. Für die Oberstufen stehen Experten bei der Begleitung von Facharbeiten zur Seite.
Schulleiter Mario Schmidt betont: „Wir können über das IHK-Projekt unsere Angebote zur Berufsorientierung in enger Abstimmung mit den Betrieben durchführen. Durch den persönlichen Kontakt mit Ausbildern und Auszubildenden bekommen unsere Schülerinnen und Schüler Einblicke in verschiedene Berufe und in die Arbeitswelt. Das ist eine wertvolle Hilfe für ihre Berufswahl.“