Am 10.01.2023 haben sieben Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte der Gesamtschule Oelde in Begleitung ihres Lehrers Herr Hohl das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus in Köln im EL-DE Haus besucht. Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung im Nationalsozialismus“ wurden hier, im ehemaligen Gebäude der GeStaPo Köln, bei einer Führung durch erhaltene Gefängniszellen und durch den Besuch der Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus“ die zuvor theoretisch erarbeiteten Unterrichtsinhalte erfahrbar.

Das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus liegt im Herzen von Köln in direkter Nähe zu vollen Einkaufsstraßen und dem Gerichtsgebäude. Auch zur Zeit des Nationalsozialismus lag das durch die GeStaPo erworbene Haus nicht etwa abseits der Aufmerksamkeit, sondern in einer dicht besiedelten und geschäftigen Gegend. Die Frage danach, was die „normale Bevölkerung“ von den Verbrechen des NS-Regimes wissen konnte, wurde den Schülerinnen und Schülern somit eindrücklich beantwortet. Die in der Ausstellung vorliegenden Anzeigen und Beschwerden der Kölner Bevölkerung bei der damaligen Polizei über Lärmbelästigung durch menschliche Schreie und Geruchsbelästigung aus den Gefängniszellen dokumentieren eindrücklich, dass man sehr wohl wusste, was in diesem Gebäude geschah. Die Zellen im Keller des Gebäudes, welche heute für Besucher noch zugänglich sind, wurden im Verlauf des Krieges teilweise zehnfach überbelegt, sodass Menschen hier über Wochen und Monate ohne ausreichend Platz zum Schlafen, ohne Waschräume und Toiletten festgehalten wurden.  Mit Kriegsende wurden 400 Insassen im Hinterhof erhängt.

In der Ausstellung werden diese und weitere Verbrechen der Zeit des Nationalsozialismus sowie auch Dokumente zur Ideologie auf mehreren Etagen gezeigt. Dies hinterließ bei den Schülerinnen und Schülern einen spürbaren Eindruck, den Bücher alleine nicht liefern können. Bei einem anschließenden gemeinsamen Essen war noch Zeit, das Erlebte zu reflektieren und Gedanken zur Ausstellung auszutauschen. Auch die Führung durch die Ausstellung selbst wurde thematisiert und die Frage nach angemessener Erinnerungskultur aufgeworfen.