Rund 500 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler der Gesamtschule Oelde und des Thomas-Morus-Gymnasiums konnten am 21.08.2022 das Projekt „Crash Kurs NRW“ zum Thema „Verkehrssicherheit für junge (Bei-) Fahrer“ gemeinsam in der Aula der Gesamtschule Oelde erleben.

Die Stille war fast mit den Händen greifbar, als die Polizeihauptkommissarin Carola Krewerth die Schülerinnen und Schüler nach einer kurzen Filmsequenz wieder ansprach: „Unfälle passieren nicht einfach, sie werden verursacht!“

Der „Crash Kurs NRW“ will dabei durch Bilder und Berichte von tödlichen Verkehrsunfällen aus der Region direkte Emotionen auslösen. Das Gesehene soll hängen bleiben, erschrecken und aufrüttelnd. Für die Schülerinnen und Schüler wird die Veranstaltung dadurch besonders nachhaltig und eindrücklich, da es sich bei den Referenten um Einsatzkräfte handelt, die selber bei den von ihnen geschilderten Unfällen dabei waren und dabei Unfallopfer in den Armen hielten, Unfallzeugen befragten oder den Angehörigen die Todesnachricht übermitteln mussten. „Ich möchte niemals bei euch klingeln müssen, um euren Eltern eine furchtbare Nachricht mitzuteilen.“, so der sichtlich ergriffene Polizeibeamte Marc Westbomke, der von einem tödlichen Unfall eines jungen Mannes berichtete, der Opfer eines Raserunfalls wurde.

Das Thema „Kontrolle verlieren“ stand bei jedem Bericht im Vordergrund. Die Referenten verdeutlichten auch, dass jeder Anwesende die Möglichkeit besitzt, das eigene Leben zu schützen, indem man Risiken vermeidet oder bewusst aus dem Weg geht – und wenn es nur die Entscheidung ist, nicht bei einem Freund einzusteigen, wenn dieser etwas getrunken hat.

Alle Referenten appellierten an die Schülerinnen und Schüler, ihrer Verantwortung beim Autofahren nachzukommen. Besonders auf die Gefahren von Alkohol oder dem Smartphone am Steuer sowie auf die mögliche Leichtsinnigkeit gerade bei unerfahrenen Fahranfängern machten die Fachleute aufmerksam.

Zum Abschluss der Veranstaltung berichtete Beate Berkhoff junior, die selbst 1999 unverschuldet Opfer eines schweren Verkehrsunfalls wurde, von ihren Erfahrungen. Wie schwer es für die Angehörigen der damals 19-Jährigen war, als sie mit unzähligen schweren Verletzungen, darunter einem Genickbruch, im Koma lag, erzählte zudem eindrucksvoll ihre Mutter, Beate Berkhoff senior.

Die Erlebnisse dieses Vormittags werden bei vielen Schülerinnen und Schüler sicher nachhaltig in Erinnerung bleiben und alle waren sich einig: Niemals soll bei uns plötzlich ein Platz im Klassenraum frei bleiben. Das Leben ist zu wertvoll!